Krümel im Toaster? Ein Fall fürs Brandschutz-Know-how!
Brände im Haushalt: Damit haben Feuerwehren viel Erfahrung. Wie sollten wir uns verhalten? Wie können wir sie verhindern? Pro Humanis realisiert viele Feuerwehr-Projekte rund um die Brandschutzerziehung und wir spitzen die Ohren, etwa wenn es um den Einsatz von Brandsimulatoren geht. Sie können Teil eines Brandschutzmobils im Rahmen von Humansponsoring-Projekten sein, wie im Fall der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Sandersdorf-Brehna. Eine kleine Runde Brandschutz-Wissen gefällig?
„WG-Küche brennt wegen überlasteter Steckdosenleiste“, „Rauchsignale vom Adventskranz“, „Aus Versehen eingeschaltet“, „Powerbank geht in Flammen auf“ und immer wieder: „Herdbrände halten die Feuerwehr auf Trab“. Knapp 40 Prozent aller Haushaltsbrände haben ihren Ursprung in der Küche! Meist fangen brennbare Gegenstände auf oder in unmittelbarer Nähe des Herdes Feuer. Und jeden dritten Küchenbrand verursachen elektrische Defekte (Quelle: Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS).
Mit dem Kriba Brandsimulator effektiv trainieren – jetzt auch in Sandersdorf-Brehna
Davon und noch von viel mehr können Feuerwehren ein Lied singen. Und mehr noch: Sie können Ursachen und Gegenmaßnahmen erklären – und auch zeigen, und zwar mit Hilfe von sinnvoller Ausrüstung. Damit stattet Pro Humanis Brandschutzanhänger aus, die zu den beliebtesten Humansponsoring-Produkten von Feuerwehren zählen.

Auf Wunsch mit an Bord: ein Brandsimulator der Firma Kriba mit entsprechendem Qualitätsstandard. Genau diesen haben die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Sandersdorf-Brehna, zu der auch die Ortsfeuerwehr Petersroda gehört, von Pro Humanis erhalten und wir interviewen Tilo Sommerlatte, Jugendwart der Feuerwehr Sandersdorf-Brehna und stellvertretender Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Zscherndorf. „Ein Feuerlöschtrainer fehlte uns noch für unsere Ausbildung!“, berichtet er. Daher hat die Freiwillige Feuerwehr das Pro-Humanis-Angebot dankend angenommen. „Wir haben bereits die letzten beiden Veranstaltungen damit abgesichert: eine Brandschutzhelferausbildung und das Stadtjubiläum im Rahmen einer Vorführung für die Zuschauer“, erzählt er. Das vollständige Interview finden Sie hier.

Und was genau kann mit einen Brandsimulator gezeigt werden? Tilo Sommerlatte nennt uns vier Beispiele, mit denen sie bei Trainings häufiger arbeiten: Reifen, Papierkorb, Bildschirm und Fettpfanne. Das schauen wir uns näher an und informieren zu Maßnahmen und Vorsorge!
Brandschutz-Know-how von Reifen bis Küche
- Ein Reifenbrand: Reifen bestehen aus Gummi, Öl, Stahl und Chemikalien, die bei einem Brand extrem hohe Temperaturen erreichen und giftige Gase freisetzen können. Daher unbedingt einen sicheren Abstand zum Brandherd halten! Sie sind oft schwer unter Kontrolle zu bekommen, da sie lange brennen und immer wieder aufflammen – ein gutes Übungsmaterial für Feuerwehren, aber im Ernstfall mitunter ein tagelanges Unterfangen, etwa wenn ein Reifenlager brennt. Wasser ist zum Löschen oft nicht effektiv genug. Es sind spezielle Löschmittel erforderlich, wie Schaum oder Pulverfeuerlöscher – ein Fall für die Feuerwehr! Wer selbst Pulverfeuerlöscher verwendet, sollte sich im Klaren darüber sein, dass danach umfangreiche Reinigungsarbeiten anstehen können. Vorsorge vor Reifenbränden: Wichtig ist die regelmäßige Wartung und die fachgerechte Entsorgung von Altreifen.

- Ein Papierkorbbrand: Unachtsamkeit ist eine häufige Brandursache: Glimmende Zigarettenreste, Streichhölzer oder Feuerzeuge, Funken oder kleine Flammen von Kerzen können brennbare Inhalte des Papierkorbs verursachen. Wer frühzeitig reagiert, kann solche kleinen Brände noch selbst löschen und dazu Feuerlöscher der Klasse A oder auch eine Löschdecke nutzen; Wasser bitte nur, wenn sich keine elektrischen Geräte in der Nähe befinden. Bei größeren Bränden Sicherheitsabstand einhalten und die Feuerwehr rufen. Wer vorsorgt, verwendet Papierkörbe aus Metall und entsorgt auf keinen Fall Zündquellen im Papierkorb.
- Ein Bildschirmbrand: Wenn defekte oder alte Elektrogeräte überhitzen, Kurzschlüsse verursachen oder defekte Kabel aufweisen, können sie in Brand beraten. Besonders gefährlich wird es, wenn sie längere Zeit unbeaufsichtigt laufen – das kann bei einem Fernseher oder Bildschirm der Fall sein. Zuerst sollte der Strom am Sicherungskasten abgeschaltet werden. Geeignete Feuerlöscher für Elektrobrände sind CO2- oder Pulverlöscher, da sie keinen Strom leiten. Bei größeren Bränden sofort den Raum verlassen und die Feuerwehr alarmieren.
- Ein Fettbrand: Er entsteht häufig durch überhitztes Speiseöl oder Fett in der Pfanne. Wenn die Zündtemperatur erreicht wird, entzündet sich das Fett selbst. Das Wichtigste: Auf keinen Fall Wasser zum Löschen verwenden, denn es verdampft sofort und reißt brennendes Fett in die Luft, wo es zu einer gefährlichen Fettexplosion kommt. Stattdessen Deckel oder Löschdecke nutzen, um das Feuer zu ersticken, einen Feuerlöscher der Brandklasse F verwenden und, wenn es außer Kontrolle gerät, die 112 wählen.

Wichtig bei allen Bränden in geschlossenen Räumen: Die Tür schießen, damit der Rauch sich nicht im Haus verteilt (das demonstriert übrigens das Rauchhaus als Sponsoring-Produkt von Pro Humanis wunderbar!), und auch Fenster schließen, damit kein Durchzug entsteht. Nicht den Helden spielen bei Entstehungsbränden, Ruhe bewahren, sich und andere rechtzeitig in Sicherheit bringen, keinen Aufzug benutzen, nur Haustürschlüssel und Handy mitnehmen, die Feuerwehr rufen.
Quellen: Deutscher Feuerwehrverband, Wirtschaftswissen, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), Kaffee oder Tee (ARD Mediathek).

In der Küche geht`s heiß her
Zu den Klassikern unter den Gefahrenquellen zählt übrigens auch der ganz normale Toaster. Die Brandgefahr erhöht sich, wenn die Krümelschublade nicht regelmäßig geleert wird. Die angesammelten trockenen Krumen kommen beim Toasten mit den Heizelementen in Kontakt, entzünden sich, das Feuer breitet sich auf danebenliegende Papiertücher aus, ein Vorhang ist in der Nähe – und mehr brauchen wir nicht zu erzählen. Wir nehmen mit: Ein Toaster will regelmäßig geleert werden.

Brandschutzerziehung und -schulung auch für Erwachsene!
Das Beispiel zeigt: Als Erwachsene haben wir durchaus Schulungsbedarf in Sachen Brandschutz. Der Brandsimulator des Brandschutzmobils ist einfach zu handhaben und mit einer verständlichen Bedienungsanleitung ausgestattet, bestätigt uns Tilo Sommerlatte. Bei Vorführungen demonstriert die Feuerwehr mit viel Erfahrung, wie zielgenau man auch aus sicherer Entfernung löschen kann.
Pro Humanis fördert viele freiwillige Feuerwehren mit sinnvoller ergänzender Ausrüstung, die zur anschaulichen Aufklärung und Prävention genutzt werden. Realisiert werden solche Humansponsoring-Projekte durch die Unterstützung regionaler Unternehmen, die Pro Humanis als Sponsoren gewinnt – so kommt sinnvolles Engagement zusammen und stärkt die Gemeinschaft.
Gut zu wissen: Wer den sicheren Umgang mit Feuerlöschern, das Verhalten im Brandfall und Prävention lernen will, kann sich bei den örtlichen Feuerwehren zu Brandschutzkursen informieren. Das BKK bietet zudem Online-Schulungsmaterial und Notfall-Apps an.
Eine Gefahrenquelle können wir jetzt auf alle Fälle ganz einfach ausschalten beziehungsweise leeren: Die Krümel im Toaster!
Hier geht’s zum Interview mit Timo Sommerlatte von der Freiwilligen Feuerwehr Sandersdorf-Brehna:



