Tafeln: Gekühlte Lebensmittel und eine wärmende Gemeinschaft
Die wichtige Mission der Tafeln in Deutschland ist unumstritten: Lebensmittel retten und Bedürftige unterstützen. Das hat uns zum DRK-Kreisverband Gotha e. V. geführt, der über ein Humansponsoring-Projekt ein Kühlfahrzeug erhalten hat. Es kommt aber noch etwas hinzu – hier und in vielen anderen Einrichtungen: Menschen treffen hier als Ehrenamtliche aufeinander. Und schenken ihre Zeit – rund 20 Millionen Stunden im Jahr. Während eines Videodrehs von Pro Humanis vor Ort bei der Tafeleinrichtung läuft eine Mitarbeiterin „aus Versehen“ durchs Bild und bringt uns da auf eine Idee …
Ein neues Kühlfahrzeug, dass das Team begeistert
Mit dem DRK-Kreisverband Gotha e. V., der eine Tafel im Landkreis betreibt, verbindet uns jetzt ein neuer Lieferwagen, der als Kühlfahrzeug ausgestattet ist und den die Tafel im Rahmen eines Pro-Humanis-Projekts frei von Anschaffungskosten erhalten hat. Möglich wurde das durch das Engagement vieler Unternehmen aus der Region, die das Fahrzeug mittels Humansponsoring für die Tafel realisiert haben.
Wir schauen persönlich vorbei und drehen ein Video, in dem Roberto Metz, Leiter der Tafel, und Nicole Bauer, stellvertretende Tafelleitung, zu Wort kommen. Und ein paar Fakten vorneweg: Es geht um einen Citroen Jumper, der professionell zum „Frischdienstmobil“ ausgebaut wurde. Mit bis zu drei Tonnen kann der geräumige Innenraum beladen werden, und trotzdem ist es noch ein kompakter und weniger Transporter. Die sichere Kühlung gewährleistet ein entsprechend leistungsstarkes Aggregat.
„Das ist hier ihr Ding!“
In den Videos ist das Fahrzeug ausgiebig zu begutachten und die Interviewpartner geben uns Einblicke, wie sie das Fahrzeug nutzen. Unsere Blogredaktion hat sich allerdings an einem Miniausschnitt verhakt, der in der veröffentlichten Version nicht vorkommt.
Wer läuft denn da während des Interviews mit Nicole Bauer, der stellvertretenden Tafelleitung,am Gebäude entlang? Das Interview stockt kurz, bis der Hintergrund wieder frei ist, und Nicole Bauer erklärt währenddessen so ganz nebenbei: „Das ist auch eine Mitarbeiterin, 73 Jahr alt. Das ist hier ihr Ding!“ Sie berichtet von ihrem „Schatz“, den Ehrenamtlichen, davon, dass viele Mitarbeitende oft allein sind oder dass es anderen einfach guttut, hier beschäftigt zu werden und dass dieser Ort sehr wichtig ist für alle. Und sie ergänzt: „Ich bin super gerne mit ihnen zusammen!“
Eine Brücke zur Gesellschaft
In der Tafel oder anderen sozialen Einrichtungen ehrenamtlich arbeiten kann auch heißen: Ich fühle mich zugehörig, ich tue etwas Sinnvolles. Das stärkt die eigene Identität und das Selbstwertgefühl. Zusammen etwas Gutes stemmen verbindet und kann glücklich machen!
Mehr als 60.000 freiwillige Helferinnen und Helfer schenken den Tafeln im Jahr bundesweit rund 20 Millionen Stunden ihrer Zeit. Dabei geben knapp 40 Prozent der Tafeln geben an, dass Sie mehr Ehrenamtliche benötigen. Die, die helfen, haben ganz unterschiedliche Lebensläufe und Motive. Manche möchten anderen aktiv helfen, vielleicht weil es ihnen gut geht und sie etwas „abgeben“ möchten. Manche haben wenig soziale Kontakte, haben vielleicht einen Partner verloren und finden hier einen Platz in der Gemeinschaft. Andere fallen nach der aktiven Rolle der Erwerbstätigkeit in ein Loch und sehnen sich nach dem Gefühl, gebraucht zu werden. Und auch im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes kann man sich bei einer Tafel für das Allgemeinwohl engagieren.

Corporate Volunteering und berufliche Eingliederung
Beim Corporate Volunteering fördern Unternehmen das gesellschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiter, indem sie quasi Arbeitszeit dafür spenden. Tafeln freuen sich über regelmäßige, aber auch punktuell helfende Hände, etwa für Renovierungsarbeiten, die Organisation einer Veranstaltung oder Übersetzungsdienste.
Und noch eine Besonderheit, die bei Tafeln ins Auge fällt: Menschen in Übergangsphasen werden im Rahmen staatlicher Maßnahmen gerne zu ihnen geschickt. Das kann Arbeitslosigkeit sein oder der Entlassung aus der Haft. Die Agentur für Arbeit beispielsweise entsendet sie, damit sie praktische Erfahrungen sammeln, beschäftigt sind und bietet Teilhabe am Arbeitsleben an. Die Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung können die Chancen langzeitarbeitsloser Menschen auf einen stabilen Arbeitsplatz erhöhen, und nicht selten helfen sie später auch unabhängig von staatlichen Maßnahmen weiter bei der Tafel mit.

Fazit
Tafeln retten und verteilen Lebensmittel. Dazu kann ein leistungsstarkes Kühlfahrzeug wie der Citroen Jumper von Pro Humanis Unterstützung bieten, vor allem, wenn der Sammelradius größer und die Fahrzeiten länger sind. Dem DRK-Kreisverband Gotha e. V. wurde das Fahrzeug dank der Förderung durch Humansponsoring kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Tafeln haben aber noch weitere Missionen, unter anderem helfen sie bei der Eingliederung von Menschen in der Gesellschaft. Viele Ehrenamtliche schenken ihre Zeit dem Tafeleinsatz – und das verdient Wertschätzung. Es ist wertschätzend, wenn Mitarbeiter mit passenden, modernen und sicheren Fahrzeugen unterwegs sein und effizient arbeiten können. Und es motiviert, wenn ein echtes, wärmendes Gemeinschaftsgefühl entsteht.
Übrigens: Die Tafel Deutschland bietet auch eine Online-Plattform für Tafel-Aktive, den Tafel-Treff. Auch hier geht der Community-Gedanke weiter und Erfahrungen können ausgetauscht werden! Und wer weiß, vielleicht ist das (irgendwann) auch mal Ihr Ding?
Und wenn Ihre Einrichtung Unterstützung benötigt, melden Sie sich gerne!



