Tapetenwechsel!
Ein Sponsoring-Fahrzeug für die Tagespflege
Ein Besuch auf dem Bauernhof oder im Supermarkt: Der ASB Betriebs GmbH Ruhr in Bottrop steht jetzt ein Toyota Procace City frei von Anschaffungskosten zur Verfügung, den die Pro Humanis Humansponsoring GmbH organisiert hat. Vor allem die Tagespflege-Gäste profitieren davon, denn das neue Stück Mobilität verschafft ihnen gemeinsame Ausflüge, die ihren Tag bereichern.
Was bedeutet Lebensqualität? Wann empfinden wir unser Leben als zufriedenstellend und lebenswert – was sagen Sie aus Ihrer eigenen Erfahrung heraus? Laut Definition geht es um eine Balance zwischen körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbefinden.
Fokussieren wir uns auf das soziale Wohlbefinden und stellen wir die Frage etwas anders, denn wir sind heute im Bereich der Altenpflege unterwegs. Was bedeutet Lebensqualität im Alter? Hier wird die Frage nach Sinn und Erfüllung schwieriger, denn die Fähigkeit, Beiträge in der Gesellschaft zu leisten oder Aufgaben erfüllen, lässt altersbedingt genauso nach wie die physische und psychische Gesundheit. Umso wichtiger werden Faktoren wie: Solange wie möglich selbstbestimmt leben und soziale Beziehungen pflegen.
Gleichzeitig erleben viele ältere Menschen den Verlust von Lebenspartnern, Freunden und sozialem Umfeld – die täglichen Kontakte zu Arbeitskollegen sind schon lange passé. Isolation und Einsamkeit sind traurige Phänomene unserer Gesellschaft.
Tagespflegen fangen soziale Isolation auf
Dem entgegenwirken können Tagespflegemöglichkeiten:
- Sie bieten eine Umgebung, in der ältere Menschen Kontakte knüpfen und Freundschaften schließen können. Möglichkeiten für soziale Interaktionen bieten auch Ausflüge – dazu gleich mehr!
- Ein strukturierter Tagesablauf mit Aktivitäten wie Spielen, Handarbeiten, Musik, Spaziergängen oder Gedächtnistraining gibt Senioren das Gefühl, dass sie dazugehören. Sie sind nicht nur gut aufgehoben, sondern beschäftigen sich sinnvoll.
- Tagespflegen betreuen umfassend und unterstützen bei den täglichen Bedürfnissen, von der medizinischen Hilfe bis zur Körperpflege.
- Angehörige werden entlastet und bekommen Zeit, ihren eigenen Verpflichtungen nachzugehen.
- Die Senioren bleiben länger selbständig. Die physische und kognitive Aktivierung trägt dazu bei, dass sie sich fitter fühlen. Und Lebensfreude fühlen!
Ein Toyota Proace City für die ASB Betriebs GmbH Ruhr
Schauen wir uns das doch einmal in der Praxis an. Wir sind zu Besuch bei der ASB Betriebs GmbH Ruhr in Bottrop, die einen ambulanten Pflegedienst, einen hauswirtschaftlichen Dienst und drei Senioren-Tagespflegen betreibt. Anlass ist die Übergabe eines neuen Toyota Proace City, der im Mittelpunkt des Humansponsoring-Projekts steht. Hinter dem Fahrzeug liegt ein exakt geplanter und bewährter Prozess: Pro Humanis hat die Einrichtung angesprochen, die ASB Betriebs GmbH hat ihren Bedarf analysiert und gemeinsam hat man sich für genau dieses Fahrzeug entschieden. Fast alles weitere hat Pro Humanis übernommen, vor allem die Suche nach Unternehmen, die bereit waren, eine Werbefläche auf dem Fahrzeug zu buchen. Denn so funktioniert das Modell: Das Projekt wird mithilfe von Sponsoring-Beiträgen realisiert.
„Selbst die Sponsoren zu akquirieren, das wäre nicht möglich gewesen“, berichtet Caroline Atmaca aus der Bereichsleitung für Pflege der Einrichtung des Arbeitersamariterbunds. „Und ganz ehrlich: Man traut sich ja gar nicht, so viele Firmen anzusprechen und darum zu bitten, dass sie uns unterstützen – zumindest nicht in dem Umfang.“ Sie war mit der Zusammenarbeit „total zufrieden“, fühlte sich vom Pro Humanis Projektleiter immer auf dem neuesten Stand gehalten und ist einfach dankbar, dass sich genügend sozial engagierte Unternehmen dafür entschieden haben, den ASB mit dem Fahrzeug zu unterstützen.
Kunden und Gäste der Einrichtung erhalten einen echten Mehrwert
Sie nennt die Finanzierung als größte Herausforderung in der Altenpflege. „Die Kosten für die Gäste der Tagespflege gehen immer weiter nach oben, aber der Sachleistungsanspruch innerhalb der Pflegeversicherung ist auf dem gleichen Niveau stehengeblieben. Das ist für die Gäste schwierig, weil sie zum Beispiel keinen weiteren Tag in der Woche buchen können. Die Hilfe zur Pflege ist begrenzt, alles muss aufwendig beantragt werden – das ist im Laufe der Zeit immer schwieriger geworden.“
Umso wertvoller ist die Unterstützung durch Pro Humanis und die Sponsoren für sie. „Sie haben unseren Kunden und Gästen damit einen Mehrwert gegeben – wir können unsere Arbeit mit zusätzlichen Angeboten ausbauen“, so Caroline Atmaca.
Auf den Bauernhof, zum Wochenmarkt und regelmäßig auf Shopping-Tour
Und wie genau sieht dieser Mehrwert aus? „Das Fahrzeug nutzen wir jetzt ganz rege in der Tagespflege. Es ist sogar schon so weit, dass sich unsere drei Tagespflegen in Bottrop darum „streiten“, wer wann das Auto bekommt! Gerade jetzt im Spätsommer unternehmen wir besonders viele Ausflüge, sei es zu einem Bauernhof, zum Wochenmarkt oder zu regelmäßigen Shopping-Touren mit den Damen. Und wir nutzen es in der Hauswirtschaft, besuchen damit die Kunden, die wir betreuen, und fahren auch hier gemeinsam mit ihnen zum Einkaufen. Uns steht dafür zwar auch die normale Wagenflotte zur Verfügung, aber jetzt haben wir einen richtig großen Kofferraum und können beispielsweise auch mal sechs Wasserkästen auf einen Schlag transportieren“, berichtet Caroline Atmaca aus dem ganz normalen Alltag.
Ein wichtiges Stück Lebensqualität, auch für die pflegenden Angehörigen
Genau, der große Kofferraum – dahinein passen auch die Rollatoren. Nehmen wir das Bild – Gäste und Hilfsmittel rein ins Sponsoring-Fahrzeug und los geht’s – doch ruhig sinnbildlich für die anfangs genannten Punkte: Ausflüge & Co. bieten soziale Interaktionen, Abwechslung und „Tapetenwechsel“, wie Caroline Atmaca es formuliert, Aktivierung, ein Stück Selbständigkeit und – Lebensqualität! Und das gilt auch für die pflegenden Angehörigen: Sie werden entlastet, können ihrer Arbeit nachgehen oder auch mal Zeit für sich finden, während die auf Unterstützung angewiesenen Senioren gut in der Tagespflege untergebracht sind, ambulant oder auch über den hauswirtschaftlichen Dienst versorgt werden.
Eine tolle Idee: Das Sponsorenfrühstück
Zum Schluss erfahren wir noch von einer sehr schönen Aktion in Richtung der Sponsoren: Ein erstes Sponsorenfrühstück hat bereits stattgefunden, und auch künftig will die Einrichtung die Unternehmen einmal im Jahr dazu einladen. „So bekommen wir alle an einen Tisch und können besprechen, wie wir in den nächsten Jahren weitermachen möchten. Dieser Austausch liegt uns sehr am Herzen“, erzählt Caroline Atmaca. Ein Blick auf die Sponsorenliste zeigt die Vielfalt in diesem neuen Netzwerk; Vom Modehaus bis zum Ingenieurbüro, von der Apotheke bis zum Autohaus, vom Supermarkt bis zum Malerfachbetrieb oder Baugeschäft ist alles dabei. Und warum nicht genau dort Renovierungsarbeiten beauftragen oder mit den Damen auf Shopping-Tour fahren?
Das Interview mit Caroline Atmaca können Sie sich im Video anschauen: