Vom Fahrrad übers Auto zum Sponsoring-Projekt
Ein Ballungszentrum in Berlin. Und die zündende Idee, wie sich Kinder- und Jugendhilfe, Nachbarschaftshilfe, die Unterstützung von Familien in schwierigen Situationen und Nachhaltigkeit unter einen Hut bringen lassen: Mit einer Jugend-Fahrrad-Werkstatt des DRK-Kreisverbands Berlin-Nordost e. V.! Pro Humanis hat jetzt noch eine logistische Herausforderung gelöst und dank Humansponsoring ein Transportfahrzeug frei von Anschaffungskosten geliefert. Und los geht die Reise auf zwei bis vier Rädern!
„Im Berliner Ballungsgebiet Marzahn-Hellersdorf gibt es viele Kinder und Jugendliche, aber wenige Einrichtungen für junge Menschen“, erläutert uns Kati Avci, geschäftsführende Vorständin des DRK-Kreisverbands Berlin-Nordost e. V. Sie berichtet uns im Interview von den vielfältigen Aufgabenbereichen des DRK-Kreisverbands, in dem 120 hauptamtliche und 470 ehrenamtliche Mitarbeitende tätig sind: vom Sanitätsdienst bis zum Katastrophenschutz, von der Kindertagesstätte bis zu sozialen Projekten wie der Jugend-Fahrrad-Werkstatt. „Dort befähigen wir die Kinder und Jugendlichen, sich handwerkliche Kenntnisse anzueignen“, erklärt sie und betont den Nachhaltigkeitsaspekt.
Eine wichtige Mission des DRK-Ortsverbands etwa in Familienzentren ist es, Familien in schwierigen Situationen zu unterstützen. Die Fahrrad-Werkstatt fördert hier, weil sie die Kinder und Jugendlichen ein Stück weit auffängt. Sie finden hier nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, von der sie direkt profitieren, sondern auch Ansprechpartner, Kommunikation, Wertschätzung, Selbstbestätigung und Freundschaften.
Ein gesponsorter Ford Transit als logistische Lösung
Das alles braucht einen Rahmen, der auch mit Kosten verbunden ist: „Wir sind gemeinnützig. Das ist immer ein Balanceakt zwischen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, und Ausgaben, die wir haben.“ Und so ist die große Freude über das erfolgreiche Humansponsoring-Projekt gut zu verstehen. Im Fokus stand der Ford Transit Kombi, der der Einrichtung frei von Anschaffungskosten bereitgestellt wurde und jetzt vor der Werkstatt parkt. Er wird hauptsächlich genutzt, um Fahrräder einzusammeln und zu verteilen. Zudem werden Ersatzmaterialien, Werkzeuge und Baumaterialien für die stark sanierungsbedürftigen Holzgartenhäuser transportiert. Kati Avci berichtet von den logistischen Herausforderungen, die mit solchen Projekten verbunden sind.
Wie kommt man zum Fahrrad?
Fragen Sie sich doch gerne einmal selbst: Was bedeutet für Sie das eigene Auto? Fortbewegung, Bequemlichkeit, aber auch ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit. Für Kinder und Jugendliche kann diese Rolle das Fahrrad übernehmen. Mit diesen zwei Rädern lässt sich die Umgebung erkunden, die Welt kann sozusagen mit einem Hilfsmittel in einem größeren Radius entdeckt werden.
Und was bietet sich als Treffpunkt an, um Jugendlichen eine Welt der Perspektiven zu erschließen? Die Bedeutung von Freundschaft, Verantwortung und Teamarbeit zu zeigen? Und Zuversicht in die eigenen (handwerklichen) Fähigkeiten zu geben? Eine Jugend-Fahrrad-Werkstatt!
Vom Gartenschuppen zur Begegnungsstätte mitten im Berliner Ballungsgebiet
Das könnte der Gedanke des Kreisverbands Berlin-Nordost gewesen sein. Im Februar 2021 wurde das erste Gartenhaus für die Werkstatt gekauft, im Juni begann die Bauphase, im September 2022 kamen ein weiterer Materialschuppen sowie die Stromverlegung hinzu und 2023 war das Projekt sogar für den Deutschen Nachbarschaftspreis nominiert (Quelle: DRK-Projekt Jugend-Fahrrad-Werkstatt).
Das Ziel der Initiative: Eine Begegnungsstätte in der Nachbarschaft, ein Raum, wo vor allem Jugendliche und geflüchtete Menschen gemeinsam an alten gespendeten oder eigenen Fahrrädern schrauben können. Ehrenamtliche Helfer des DRK geben die nötige Fachexpertise. Nebenbei kann die Fahrradstaffel der Bereitschaft hier ihre Räder unterstellen und funktionstüchtig halten.
Die Sponsoren als Multiplikatoren
Ein durchdachtes und sinnvolles Konzept, dieser Ort der Begegnung, der anzieht und begeistert. Und das tut jetzt auch das Sponsoring-Fahrzeug, das im Mittelpunkt des Pro Humanis Projektes steht.
Wir sind besonders angetan von Avcis Sicht auf das Engagement der Unternehmen, die die Förderung ermöglicht haben: Pro Humanis hat den DRK-Ortsverband mit lokalen Firmen vernetzt, die sie jetzt auch als Multiplikatoren sieht: „Sie gehen, gerade in den wirtschaftlichen Bereichen, los und erzählen von unserer Arbeit. So werden wir immer bekannter und erhalten weitere Unterstützung!“ Starke Partner und Unterstützer für das eigene Projekt zu gewinnen, sind für sie essenziell. Daher lädt sie die Sponsoren auch gerne zu Events ein. „Da hat uns Pro Humanis ein großes Geschenk gemacht! Nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit diesem Netzwerk, von dem wir wirklich stark profitieren können.“
Das Schlusswort überlassen wir gerne Kati Avci: „Wir sind in Krisenzeiten vor Ort bei den Menschen. Wir helfen nach dem Maß der Not, egal wo, egal wem. Mit ganzer Kraft und vollem Herzen.“ Die Jugend-Fahrrad-Werkstatt – jetzt noch besser ausgerüstet dank der Förderung durch ein Pro-Humanis-Projekt – ist bestes Beispiel dafür.
Hier finden Sie das Interview mit Kati Avci:
Dankeschön, liebe Kati Avci! Uns hat das Projekt wieder um eine wertvolle Erfahrung reicher gemacht. Und vielleicht hat es Ihnen den Anstoß gegeben, zu überlegen, wie ein Humansponsoring-Produkt Ihr eigenes Projekt unterstützen könnte? Dann melden Sie sich gerne!